Wohin nur mit den Armen auf Businessportraits?
Sie kennen das bestimmt. Den ganzen Tag über denken Sie nicht darüber nach, was Sie eigentlich mit den Händen und Armen anfangen sollen. Sie bewegen sie meist unbewusst, entweder, weil Sie damit etwas machen, oder weil Sie damit gestikulieren und Ihre Körpersprache einsetzten. Wie sagt man so schön: man kann nicht nicht-kommunizieren.
Nähert sich nun eine Kamera, fühlen Sie sich beobachtet und schwupps, ist Ihre Kompetenz in Sachen Körpersprache ins Bewusstsein gerutscht und gefühlt gleich Null, Sie haben keine Ahnung, was Sie mit Armen und Händen eigentlich tun sollen – weg damit, ab in die Hosentasche am liebsten. Oder irgendwo parken: hinter dem Rücken. Vor dem Bauch verschränken. Oder die Manager-Pose: Kopf in den Nacken und Hand ans Kinn. Nun ja.
Platt ausgedrückt: Kann man machen. Sieht dann aber doof aus. Mal ehrlich: das ist alles eher albern-unbeholfen und irgendwie unpassend, um sich vorzustellen. Niemand geht zur Begrüßung mit verschränken Armen auf einen anderen Menschen zu.
Unsere Mimik verrät uns. Aber unsere Arme und Hände machen die Sache eindeutiger aber zugleich auch komplexer durch die Feinheiten körpersprachlicher Kommunikation. Gute Fähigkeiten der Körpersprache in zeigen und erkennen vereinfachen die Kommunikation – Diese Fähigkeit muss man aber auch entwickelt haben.
Wichtig: Wirkliche Klarheit der Kommunikation entsteht nur in der Situation, aber nicht durch ein Foto davon, da bleibt immer etwas Spekulation. Darum mein Rat: weniger ist mehr. Fokus auf das Gesicht – als Sicherheit vor der Fehlinterpretation.
Ganz klar: auf „formalen Businessfotos“ zur Bewerbung und als Profilbild, die sich auf Ihre Persönlichkeit fokussieren, haben Ihre Hände und Arme nichts zu suchen. Da gilt: „sieh mir in die Augen“. Kein Risiko in Sachen falsch verstandener Körpersprache. Finger weg!
Wer die Arme verschränkt sagt erstmal gar nichts.
Das Arme-Verschränken ist eine nicht bewertbare Pose. Erst andere Bausteine der körperlichen Kommunikation machen daraus eine komplexe Angelegenheit, in der man sich prima verheddern kann und so ganz unpassende Signale senden kann.
Feinste Bewegungen der Mimik sind hier der Schlüssel zum wirksamen Bild. Sie sind vermutlich Laie in Sachen Körpersprache und Mimik. Fokussiere Sie sich also auf eins davon, das ist schon schwierig genug. Körpersprache gehört auf emotionale Portraits, das kann bei Foto-Geschichten für Sie wichtig sein. Denn dann sind Sie (siehe erster Absatz) in Ihrem Element. Wünschen Sie ein Foto mit Händen, dann denken Sie doch mal darüber nach, für Sie und Ihre Arbeit typische Gegenstände mit ins Bild zu bringen. Dann wirkt die Haltung authentisch – und das lieben Menschen.
Zurück zu Bewerbungsfotos und Profilbildern von dir. Zeigen Sie Ihr Gesicht. Lassen Sie die Arme weg. Suchen Sie sich eine Fotografin oder einen Fotografen, der das unterstützen kann und Sie in Sachen Mikromimik und Ausdruck coachen kann. Ich habe Ihnen aufgeschrieben, wie Sie einen professionellen Fotografen für Ihre Bewerbungsfotos finden. Er wird Ihnen eine Anleitung geben, was Sie mit den Armen und Händen tun sollen, damit sie nicht stören und Sie sich vor der Kamera wohlfühlen können.
Auf allen anderen Businessfotos ist es wichtig, sich der ganzheitlichen Wirkung von Körpersprache bewusst zu sein und natürlich auch der damit verbundenen Risiken. Wer die Arme verschränkt mag sagen wollen: ich bin die Autorität, an mir kommt man nicht vorbei, ich weiß, was ich kann und ich bin gut darin. Fein. Vor allem, wenn es stimmig ist und Ausdruck und Körperhaltung dazu passen. Nicht so fein, wenn es unsicher wirkt und Mimik und feinste Haltungen eher Unsicherheit oder Überheblichkeit signalisieren oder gar Angriff.
Ich weiß, wie das ist, vor der Kamera. Wenn ich fotografiert werden, gerate ich genauso ins Schwimmen dabei. Wir sind uns unseres körpersprachlichen Ausdrucks einfach zu wenig bewusst. Gut, wenn Ihre Fotografin oder Fotograf da spiegeln und wiedergeben kann, was er bei den Fotos empfindet und bei der Auswahl berät.
Eigentlich sind wir nun fertig mit der Frage: Wohin mit den Armen?
Warum aber haben wir überhaupt diesen Impuls, die Arme zu verschränken? Die Antwort ist einfach: es sind die Gefühle, die unsere Arme und Hände in Bewegung versetzen.