Was kennzeichnet ein gutes Bewerbungsfoto?
Antworten auf Ihre Fragen rund um das Thema Bewerbungsfotos
Antworten auf Ihre Fragen rund um das Thema Bewerbungsfotos
Ihr Bewerbungsfoto hat immer ein Ziel.
Sie haben die Wahl: ein Standardfoto „wie man es kennt“, gern auch mit einem unscharfen Fake-Business-Hintergrund, oft mit verschränkten Armen – oder Sie wählen ein Foto, das nur Ihr Gesicht zeigt, mit einer stimmigen Mimik zu Ihrem Naturell und zu Ihrem Ziel. Ihr Bewerbungsfoto ist keine Erinnerung für nahe Angehörige, es ist Ihr erster Auftritt bei fremden Menschen, die sich für Sie entscheiden sollen. Dies gelingt am besten mit einem guten Gefühl, das Sie bei Ihren Adressaten mit Bild und späterem Auftritt erzeugen. Aber auch Sie brauchen ein gutes Gefühl mit Ihrem Foto, es muss auch Ihnen gefallen und Sie ein Stück weit tragen und nicht zuletzt in Ihr Budget passen.
Sie finden im Grunde genommen drei Möglichkeiten
Die meisten Bewebrungsschreiben werden sicherlich mit den üblichen Textverarbeitungsprogrammen erstellt und nicht mit spezialisierten Design-Anwendungen. Aber auch mit Canva können günstig Designs erstellt werden. Achten Sie hierbei unbedingt auf eine klare Linie, die zu Ihrem Berufsbild passt.
Das Bewerbungsfoto hat klassischerweise drei mögliche Positionen und eine etwas ungewöhnliche Variante:
Wenn Sie Ihr Foto vom Fotostudio digital erhalten, was ja heute der übliche Weg sein sollte, brauchen Sie dieses Foto in einer zu Ihrer Verwenung geeigneten Größe. Ein 50 Megapixel-Bild wäre viel zu groß und würde Ihre Bewerbungsunterlagen unnötig aufblähen. Achten Sie auf ein passend verkleinertes und geschärftes Foto. Die Bordmittel der Textverarbeitungsprogramme kennen zwar das Komprimieren der Bilder, aber hierbei findet keine geeignete Nachschärfung statt. Es nützt Ihnen wenig, wenn sie ein teures Bewerbungsfoto haben, das dann im Dokument matschig, unscharf wirkt. Fragen Sie Ihr Fotostudio hierzu vorab und bitten Sie um angepasste und optimierte Bilder oder nutzen Sie geeignete Software dafür.
Der Schnitt des Fotos ist wichtig für die Wirkung. Hochformat und Quadrat tun sich bei Portraits schwer mit dem Goldenen Schnitt. Daher ist ein Querformat in einem günstigen Seitenverhältnis hilfreich. Handyfotos und Mittelformatkameras haben üblicherweise das Seitenverhältnis 4:3, Kleinbildkameras 3:2. Ich empfehle Ihnen einmal das Seitenverhältnis 5:4 auszuprobieren. Die Bilder in meiner Galerie auf meiner Seite sind alle in diesem Format.
Ihr Blick ist wichtigster Bestandteil des Bilder. Ideal ist es, wenn Sie ihrem Betrachter auf Augenhöhe begegnen, nicht über und nicht unter den Betrachtern stehen. Ihr Lächeln sollte so sein, dass Sie es im Gesprächstermin leicht toppen können. Sie sollten Ihre Wirkung auf dem Bild leicht steigern können im Gespräch. Ist die Messlatte zu hoch, hinterlassen Sie womöglich eine kleine Enttäuschung im Gesprächstermin, weil Sie eine zu hohe Erwartungshaltung geweckt haben. Ihre Emotionen sollten in Sachen Mikromimik eindeutig und einfach erkennbar sein. Vermeiden Sie vor allem einseitige Mimik, je gleichmäßiger Sie wirken, desto klarer ist Ihre Absicht zu erkennen. Wenn Sie in die Kamera gucken, sollte der Blick sollte immer direkt sein. Denken Sie dabei an etwas, das Ihnen Freude bereitet hat.
Achten Sie auf eine gute Anleitung durch die fotografierende Person. Nicht umsonst hat unsere Sprache viele Ausdrücke die auch für die Postion des Kopfes gelten, wie etwa hochnäsig, herabblickend, die Stirn bieten, verkniffen, strahlend, entgegenkommend, zurückhaltend, geradlinig, eingeknickt.
Orientieren Sie sich an dem, was Sie über Ihre Branche wissen und worin Sie sich wohlfühlen. Vermeiden Sie es, dasselbe Oberteil auf dem Foto dann auch im Bewerbungsgespräch zu tragen. Weiß und Schwarz sind hohe Kontraste und wir tragen Sie meist nur zu wirklich besonderen Anlässen. Schmuck und Kleidung dürfen dezenter sein, denn sie lenken sonst von Ihnen ab. Die Kleidung nimmt idealerweise nur einen kleinen Teil auf dem Bild ein, sie sollte sich für Sie stimmig einfühlen. Fragen Sie Ihr Fotostudio um Rat und nehmen Sie ein paar Alternativen mit zum Fototermin. Mit der Kleidung können Sie auch ein Statement setzen. Wenn Sie beschlossen haben, Ihre Zeit mit Schlips und Anzug ist vorbei, dann zeigen Sie das auch. Werden Sie dann wegen der fehlenden Krawatte under Lederjacke statt Blazer nicht genommen, dann wären Sie dort vermutlich ohnehin nicht glücklich geworden.
Ihre Kleidung sollte aber aber immer gepfelgt oder neuwertig sein, gut passen. Je mehr Mühe Sie sich geben, desto mehr wird das auch als Wertschätzung des Bewerbungsprozesses gewertet.
Gute Bewerbungsfotos brauchen Zeit vor der Kamera, Ausbildung Erfahrung von Fotografin oder Fotograf weit über das technische Bedienen einer Kamera hinaus, perfekte Retusche braucht Zeit. Spezialisierte Anbeiter für Headshot Portraits haben hochwertige Technik und machen damit vor allem eins: Portraits und nicht noch viele andere kleine Jobs. Sie bezahlen also nicht allein für den Moment des Klicks, sondern für Beratung vor, während und nach dem Termin, die Expertise zu Mimik und Ausdruck, die Erfahrung in Anleitung und somit auch für die Leidenschaft, der fotografierenden Person, genau für Sie das beste Bild zu erarbeiten. Dies geht nicht im Minutentakt. Ein hervorragendes Business Portrait und Bewerbungsfoto hat viele kleine Details. So, wie Sie lange an den Sätzen Ihres Anschreibens feilen oder an der Powerpoint Präsentation, bei der es ums Ganze geht, so werden auch Ihre Fotos mit viel Liebe zum Detail gemacht, wenn Sie zu einem Spezialisten gehen. Und das alles hat seinen Wert und somit auch Preis.
Tipp: Klären Sie bei Buchung ihres Termins bei einem Fotostudio die Bildrechte. Auch dies hat Einfluss auf den Preis und Verstöße können nachträgliche Forderungen zur Folge haben. Klare Angaben des Fotostudios hierzu im Vorwege sind hilfreich.
Es ist Ihr erster Eindruck, den Sie jemandem vermitteln. Ihr Türöffner, den Sie entweder nachlässig als Pflicht oder ganz gezielt zur besten Präsentation Ihrer Expertise und Ihres Wertes nutzen können. Ohne Foto geht es auch, aber dann wird ganz sicher zunächst in sozialen Netzwerken geschaut, was über Sie zu finden ist. Es ist keine Pflicht und Sie dürfen ohne Foto nicht benachteiligt werden. Es ist halt üblich – weichen Sie davon ab, ist dies eine konkrete Entscheidung, hinter der Sie dann auch voll stehen sollten. Die Menschen lieben konsistenz, Bewerbung ohne Foto aber viele Stories bei Instagram sind vermutlich keine gute Begründung, dass man sich nicht so gern zeigen mag. Seien Sie also konsistent, und wenn Foto, dann ist das eben immer ein integraler Bestandteil Ihres ersten Auftritts bei einem neuen Arbeitgeber oder für einen neuen Job.
Ihr Bild sollte Kompetenz vermitteln. Die harten Fakten dazu lieferst Sie in den Dokumenten Ihrer Bewerbung. Glaubt man Ihren Fakten? Vermutlich. Aber der Wirkungsverstärker ist Ihr Foto. Denn Betrachter Ihre Bildes möchten vor allem die Sicherheit, mit Ihnen keinen Fehler zu machen. Ihre Expertise auf den Papieren ist wichtig – aber Ihr Eindruck verstärkt Ihre Expertise. Die subjektive Wirkung ist stärker als objektive Fakten weil sie ein gutes Gefühl hinterlässt, an das man sich erinnern wird.
Ihr Bewerbungsfoto hat also eine wichtige Aufgabe: Es wirkt für Ihr Ziel, denn es hilft, Sie als kompetent wahrzunehmen.
Das erreichen aber nicht alle Fotos – und für einen Erzieher ist die kompetente Ausstrahlung anders als für einen Projektleiter auf Großbaustellen.
Es geht vielmehr um Ihre Wirkung: werden Sie subjektiv als kompetent wahrgenommen? Da ist Ihr Foto ein wichtiger Baustein. Kompetent sein und kompetent wirken sind zwei verschiedene Dinge. Wer kompetent wirkt, hat es leichter (und wird, wie Studien zeigten, durchweg als kompetenter beurteilt).
Wenn Sie dann auf Ihrem Foto auch noch zuversichtlich („wir schaffen das“) und nahbar („ach, das wirkt aber sympathisch“) wirken, dann vermittelst Sie, dass das mit Ihnen eine Erfolgsgeschichte wird. Und dann haben Sie einen ersten Schlüssel zu Ihrem unbekannten Gegenüber.
Diese Person, Betrachter des Fotos von Ihnen, hat vor allem eine Angst: sich für Sie einzusetzen und damit einen Fehler zu machen. Niemand blamiert sich gern und andere Menschen zu beurteilen ist immer mit einem Gefühl verbunden.
Ihr Bewerbungsfoto hat nur eine wirklich wichtige Aufgabe: Ein gutes Gefühl für Sie zu vermitteln.
Ein gutes Bewerbungsfoto von Ihnen vermittelt drei Eindrücke:
Fragen Sie Ihre Fotografin/Ihren Fotografen direkt, was im Shooting dazu getan wird, dass Ihr Foto so wirkt. Diese Elemente der aktuellen Verkaufspsychologie sollten geläufig sein und ein Plan bestehen, wie Sie zu einem entsprechenden Bild kommen. Nett lächeln wie gewohnt und in zehn Minuten mit Foto davon gehen, das wird es nicht sein.