Plötzlich fallen dir die Haare aus. Alle.
Du versteckst dich unter Mützen. Deine Selbstsicherheit wankt.
Bitte keine Fotos.
Und dann kam der Tag, an dem du diese endgültige Veränderung annimmst. Du nimmst den Mut zusammen und buchst Headshot-Portraits. So, wie du jetzt bist.
Du legst die Angst vor der Kamera ab.
Ich bewundere den Entschluss und Mut.
So wirst du die Angst vor der Kamera verlieren
Vor der Kamera an sich hat niemand Angst. Sehr wohl aber vor den Folgen, wenn damit etwas passiert, das uns unangenehm ist und womöglich Angst bereitet. Und da muss nicht so etwas Gravierendes passieren, wie die Haare zu verlieren. Aber was der junge Mann schafft, kannst du auch.
Die Sache mit dem Kontrollverlust
Diese Angst vor der Kamera kann auf Angst vor Kontrollverlust begründet sein. Niemand ist gern einem unbekannten Vorgang ausgeliefert.
Die Lösung: Durch Transparenz kannst du die Angst vor der Kamera verlieren. Lass dir erklären, was der Fotograf macht und sofort zeigen, wie es wirkt. Nimm Einfluss auf den Prozess, teile dich mit, sag, was du magst und was nicht. Jeder Portrait-Fotograf sollte das so genannte „Tethered Shooting“ anwenden, bei dem die Bilder sofort auf dem Computer landen und auf einem großen Bildschirm angesehen werden. Das darfst du erwarten.
Die Sache mit der Unsicherheit
Was uns unbekannt ist, ist erstmal eine Hürde, eine Schwierigkeit. Wir wissen nicht genau, was zu tun ist.
Die Lösung: Eine gute Anleitung. Bestehe auf klare Anweisungen, was zu tun ist, lass dir erklären, was auf Bildern mit Körpersprache und Mimik passiert. Suche dir einen Fotografen, der im Shooting dein Regisseur ist. Das gibt dir nach und nach die Sicherheit. Und nur dann wirst du diese dann auch auf den Fotos zeigen können.
Die Sache mit der Kritik
Niemand wird gern kritisiert. Wer sein Bild zeigt, muss damit aber leben, dass es nicht allen gefällt. Das muss man aushalten, nur wie?
Die Lösung: Eine gute Vorbereitung und Planung. Wenn du passend gekleidet bist, passend blickst und passend beleuchtet bist, kommt dein bestes Bild dabei heraus. Was ist aber „passend“? Passend ist das, was dein Ziel unterstützt. Ein Businessfoto hat immer ein Ziel. Definiere es, kläre mit deinem Fotografen, wie die obigen Themen eben passend umgesetzt werden. Das beginnt mit einer Anleitung als Vorbereitung, einem präzisen Gespräch und endet mit einer guten technischen Umsetzung seitens Licht und Kamera. Such dir einen Fotografen mit einem erprobten, methodischen Vorgehen – und ausreichend Zeit. Gute Fotos macht man nicht im Vorbeigehen. Gute Fotos machen etwas mit dir: sie geben dir einen Wert, den du mit nimmst. Und schlechte Fotos machen das auch: sie machen dich unsicher und empfänglich für negativ empfundene Kritik.
Die Sache mit dem Selbstbild
Viele Menschen haben ein Bild von sich im Kopf, das nicht dem auf dem Foto entspricht. Warum? Weil jeder Mensch sich selbst nur aus dem Spiegel kennt. Also seitenverkehrt zu der Sicht der Kamera, des Fotos, der Mitmenschen. Menschen erkennen sich oft gar nicht auf einem Foto.
Die Lösung: lass, wenn es ganz arg ist, mal ein Bild spiegeln. Du musst dich zwar irgendwie damit abfinden, dass du für alle anderen eben so aussiehst, wie auf dem Foto, dein Foto zu mögen, das kannst du aber durch eine Spiegelung üben. Das ist für jeden Fotografen sehr einfach umzusetzen. Aber: verwende nur ungespiegelte Fotos. Denn nur so (er)kennen dich die anderen.
Die Sache mit der Erfahrung und dem verletzten Vertrauen
Du hast oft gehört, dass du auf einem Foto doof aussiehst, wurdest vielleicht ausgelacht. Meist ist das einer Unsicherheit geschuldet oder eben auch dem falschen Moment. Schnappschüsse prägen meist diese Einstellung. Du hattest keinen Einfluss darauf. Diese Erfahrung sitzt tief.
Die Lösung: sprich es an. Sag, dass du unsicher bist, schlechte Erfahrungen hast. Bring ein Bild zum Vergleich mit zu deinem Shooting, sag direkt, was dich daran stört. Fordere Respekt ein von dem, der die Kamera bedient. Lass dich nicht behandeln, behalte die Fäden in der Hand. Dann kannst du deine Erfahrungen durch gute Momente und Ergebnisse bereichern. Der Prozess, wie Fotos entstehen, ist ebenso wichtig, wie das Foto selbst. Was nützt ein schönes Foto, wenn du damit ein negatives Gefühl vom Moment der Aufnahme verknüpfst? Ein guter Fotograf ist ruhig, weiß, was er mit der Technik tut und vor allem ist er in der Lage, auf dich einzugehen. Empathie, Interesse, Kommunikation – wer das als Fotograf nicht sicher beherrscht, wird dich psychologisch nie überzeugen können. Nur mit Kompetenz auf diesem Gebiet wirst du ihm Vertrauen.
Die Sache mit der Wirklichkeit
Viele Menschen haben ein Wunschbild von sich – schlanker, glattere Haut, weniger graue Haare, mehr Haare, nicht so tief liegende Augen. Dieses Wunschbild kann ein Foto nicht von allein komplett erfüllen. Aber – ein bisschen geht immer, auch ohne Weichzeichner und Verformen-Filter.
Die Lösung: Frag nach Posing-Tricks und Lichtsetzung, die Oberarme schlanker, das Doppelkinn weniger und die Augen heller machen. Erwarte keine „Wunder“, denn das Bild soll ja echt bleiben und dich erkennbar zeigen, aber sprich an, was in der Retusche machbar ist. Muttermale, Pickel, Falten – vieles kann geändert werden, aber manches macht dich unverwechselbar. Das, was nicht von selbst abheilt in 14 Tagen, sollte auch erkennbar sein. Aber es kann abgemildert, weniger präsent sein. Frag, wer deine Bilder retuschiert, und ob deine Anforderungen umgesetzt werden. Denk dran: dein sichtbares Alter kann auch genau der Grund sein, warum du gefragt bist. Leben und Erfahrung darf man auf Fotos erkennen.
Die Sache mit der Gewohnheit
Wir leben in einer stark visuellen Zeit. Wir umgeben uns mit visuellen Reizen, die uns gefallen. Wir folgen auf Instagram denen, die uns attraktiv erscheinen. Wir idealisieren nach unserem Wunsch. Wir filtern, was das Zeug hält. Du kennst das, erinnere dich mal an vergilbte Fotos auf Papier oder den alten Röhrenfernseher im fast quadratischen Format. Es tut uns heute fast weh, das anzusehen. Matschig, unscharf, kontrastarm, wenig Farbe. Unsere Sehgewohnheit ist stark verändert mit den digitalen Medien und idealisiert durch immer gleiche Gesichter.
Die Lösung: glaube nicht alles, was du siehst. Das meiste ist Fake. Geschummelt. Gelogen. Betrogen. Gestellt. Vergleiche dich nicht damit. Bleib bei dir, das aber ehrlich und, natürlich, mit deinem besten Bild. Du wirst darauf angesprochen werden. Menschen mögen nicht beschummelt werden. Uns erscheinen Spuren des Lebens und asymmetrische Gesichter als attraktiver und spannender. Glatte Schönheit kann auch ganz schön langweilig sein.
Ein spezialisierter Fotograf für Portraits wird dir helfen, die Angst vor der Kamera zu reduzieren. Er ist dein Regisseur und seine Kompetenz ist es, Menschen anzuleiten und ihnen ein gutes Gefühl ohne Zeitdruck vor der Kamera zu geben.